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Mythos Germania

Das Archiv für Philatelie in Bonn und das Museum für Kommunikation in Frankfurt haben speziell für die IBRA zum Thema „Germania: Marke und Mythos“ eine Ausstellung konzipiert, die eine umfangreiche Zusammenstellung von Marken und Markenentwürfen sowie Essays und Probedrucke mit Bezug zur Germania zeigen wird. Das Museum hat begleitend eine umfassende Online-Präsentation zur Germania veröffentlicht: https://www.mfk-frankfurt.de/germania-ibra-2023/

Fast alles sind Unikate aus dem Bonner Archiv für Philatelie, wo der gesamte philatelistische Sammlungsbestand der Museumsstiftung Post und Telekommunikation vereint ist. Die Federführung liegt beim Leiter des Archivs für Philatelie in Bonn, Dr. Andreas Hahn. Die Marken mit dem Motiv der Germania erschienen ab 1900 in mehreren Ausgaben. Sie waren von Paul Eduard Waldraff entworfen worden und wurden von Kaiser Wilhelm II. persönlich ausgewählt. Die ebenfalls zur Germania-Serie zählenden höheren Mark-Werte sind nicht von ihm entworfen, sondern wohl von anderen Entwerfern der Reichsdruckerei, bei der er auch beschäftigt war. Die Ausstellung in der Schatzkammer widmet sich nicht nur den philatelistischen Aspekten der Marken, sondern geht auch auf die Hintergrundgeschichten und die Mythen ein, die sich um die Marken und deren Motiv entwickelt hatten. In einem Schlussteil wird auf diese Verbindung zwischen Philatelie und Zeitgeschichte besonders aufmerksam gemacht.

Während der IBRA wird es die Präsentation eines Buchs zur Germania-Ausstellung geben. Somit können sich die Besucher der Schatzkammer auch nach der IBRA weiter mit diesem Thema befassen.

Abschließend sollte erwähnt werden, dass noch nie zuvor eine eigens konzipierte Schau eines Museums bei einer philatelistischen Veranstaltung gezeigt wurde. Und die gezeigten Exponate zu den Germania Markenausgaben, die zu den bekanntesten deutschen Markenausgaben zählen, beinhalten fast ausschließlich Unikate oder Stücke, die von privaten Sammlern nicht erworben werden könnten. Also noch zwei Gründe, warum der Besuch der Schatzkammer ein „muss“ sein sollte.

Originalskizze von Paul Eduard Waldraff zur Gestaltung der Germania-Marke. Zusätzlich wird oben links eine Germaniamarke
zu 10 Pfennig (Michel-Nummer 56b) gezeigt.


Aus dem Besitz des Archivs für Philatelie,
Bonn (Museumsstiftung Post und Telekommunikation)