IBRA Aktuell vom 04.06.23: Benefizauktion zur Stärkung der Jugendarbeit

„Ohne Moos nix los“ – so lautet ein geflügeltes Wort. Das gilt nicht nur allgemein oder für das Hobby Briefmarkensammeln, sondern im Besonderen für die Jugendarbeit. Auch bei der Jugend schwinden die Mitglieder, was sich deutlich spürbar in der schon knappen Kasse auswirkt. Daher hat sich die Briefmarkenjugend Süd-West die berechtigte Frage gestellt:

Was tun?
Mit unserem Partner, dem Landesverband Südwest, wurde die Idee einer Benefizauktion geboren. Diese soll als Pilotprojekt im Rahmen der Internationalen Briefmarkenbörse Ulm 2023 zugunsten der Jugend durchgeführt werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir einen Weg zur Finanzierung der Jugendarbeit in Süd-West gefunden haben, der funktionieren kann.“, postulierte Christian Helfert, Projektleiter der Benefizauktion. Dr. Markus Kohler, 2. Vorsitzender des Landesverbandes Süd-West e.V., kann sich die organisierte Philatelie im Südwesten ohne Jugend(arbeit) nur sehr schwer vorstellen und hatte die Idee zu dieser Benefizauktion: „Zu einer nachhaltigen Verbandsarbeit braucht es zusätzlich zu den engagagierten Aktivitäten im Erwachsenenbereich auch eine funktionierende und professionelle Jugendarbeit.“

Wie soll die Benefizauktion ablaufen
Jeder Sammler hat in seiner Sammlung noch den einen oder anderen Beleg schlummern, den er schon längst durch einen besseren Beleg ersetzt hat oder der aus einem philatelistischen Bereich stammt, der so überhaupt nicht mehr in die eigene Sammlung passen will. Gleichzeitig kann man sich bei einzelnen Belegen selten aufraffen, diese auf eine Auktion zu geben oder diese gar bei Ebay einzustellen. Jetzt wäre die Möglichkeit diese Belege oder Marken (im Verkaufswert von mindestens 50 €) zugunsten der Jugendarbeit für die Benefizauktion einzuliefern.
Über die Seite https://auktion.lrsw.de kann ein Mitmachformular heruntergeladen werden. Alternativ können die Informationen auch über Christian Helfert oder Dr. Markus Kohler (Kontaktdaten siehe unten) angefordert werden.
Die Benefizauktion soll live auf der IBB in Ulm am 26. Oktober 2023 um 11:30 Uhr durchgeführt werden. Jeder ist dazu eingeladen vor Ort teilzunehmen und für die Jugend mitzusteigern. Es wird im Vorfeld ein Auktionskatalog erstellt
Die Seite https://auktion.lrsw.de dient hierbei als primärer Kommunikationskanal und wird sukzessive um Versteigerungsbedingungen, Vorstellung ausgewählter Lose, den Auktionskatalog (im Oktober 2023) ergänzt werden. Jeder Interessent kann sich für den Newsletter registrieren und über Neuigkeiten informieren lassen.

Was haben Sie als Einlieferer von der Benefizauktion?
Neben dem guten Gefühl den philatelistischen Nachwuchs gefördert zu haben, erhalten Sie für verkaufte Lose nach Abschluss der Auktion eine steuerlich abzugsfähige Zuwendungsbescheinigung, welche sich am Verkehrswert bei einer realen Auktion orientieren muss (Zuschlag abzüglich 20%), mit der DPhJ-Weihnachtsmarke zugesandt.

Der Landesring bedankt sich schon jetzt im Voraus bei allen Einlieferern und Teilnehmern bei der Benefizauktion.

Ansprechpartner:

Christian Helfert
Berliner Str. 51
88499 Riedlingen
Telefon: +49 7371 909884
Mail: auktion[at]lrsw.de

Dr. Markus Kohler
An der Bastei 5
72818 Trochtelfingen
Telefon: +49 172 7523149
Mail: auktion[at]lrsw.de

IBRA Aktuell vom 30.05.23: IBRA 2023 Awards

Die Großen Preise der IBRA 2023 wurden beim Palmares-Dinner am Samstagabend, 27. Mai, bekannt gegeben:

  • Grand Prix d’Honneur: Walter Britz (Uruguay), “Uruguay: Frühe Ausgaben des XIX. Jahrhunderts (1856-1862)”
  • Grand Prix International: Julio Cesar Ponce Lozada (Peru), “Das Postsystem im Vizekönigreich von Peru”
  • Grand Prix National: Alfred Schmidt (Deutschland), “Preußen – Die ersten drei Ausgaben 1850-59”

IBRA Aktuell vom 30.05.23: IBRA + 33. Internationale Briefmarken-Messe – Großes Interesse an Briefmarken!

(wma) Viele tausend Besucher aus dem In- und Ausland strömten vom 25. bis 28. Mai 2023 in die Messe Essen, wo in den Hallen 7 und 8 die 33. Internationale Briefmarken-Messe und die Briefmarken-Weltausstellung IBRA stattfanden. Die 12 000 qm umfassende Veranstaltung bot alles, was das Sammlerherz begehrt. Insbesondere an den beiden ersten Tagen, aber auch am Pfingst-Wochenende waren die Stände der rund 110 Händler, Auktionshäuser, Verlage sowie Postverwaltungen und Agenturen aus der ganzen Welt dicht umlagert. Der Umsatz übertraf die Erwartungen deutlich, und dementsprechend euphorisch äußerten sich die Anbieter. Gefragt waren klassische und moderne Briefmarken, sei es einzeln, in Partien oder in Sammlungen und -Teilsammlungen. Der Trend zu Briefen und anderen Belegen, mit denen sich postgeschichtliche und thematische Sammlungen bereichern lassen, bestätigte sich einmal mehr.

Ein Publikumsmagnet war die Schatzkammer mit dem einzigartigen Bordeaux-Brief mit einer Roten und einer Blauen Mauritius, an der es zu Wartezeiten kam. Zu sehen waren dort außerdem Legenden der deutschen Philatelie wie der Brief mit dem Baden-Fehldruck, der einmalige Ersttagsbrief mit dem „Schwarzen Einser“, der ersten deutschen Briefmarke, oder zwei „Hepburn“-Marken, der teuersten modernen Briefmarke der Welt. Auch die kleine Ausstellung der Germania-Dauerserie von 1900 mit einmaligen Entwürfen und Probedrucken zog die Besucher an.

Auffallend war das große Interesse an den 799 ausgestellten Sammlungen aus 70 Ländern. Selten waren so viele Besucher an den Rahmen zu sehen, die die Exponate eingehend studierten, sich Notizen machten und seitenweise abfotografierten. Der Wunsch, mehr über das Hobby und das einzelne Sammelgebiet zu erfahren, spiegelte sich auch an den knapp 70 Info-Ständen von Arbeits- und Forschungsgemeinschaften, dem großzügigen Lese- und Literaturbereich sowie den Beratungsständen der Verbände.

Für junge Sammler gab es eine große Fläche mit Spielen und Aktionen. Im beliebten Briefmarkenpool konnte man kostenlos nach Briefmarken aus aller Welt suchen. Anfänger bekamen einen Grundstock aus Album, Pinzette und Marken, um mit dem Sammeln zu starten.

IBRA Aktuell vom 21.05.23: Stempel und besondere Ausgaben Luxemburg und Rumänien

(esc) Am 3. Januar 1923 gab die Post in Luxemburg als erste Postverwaltung weltweit einen Block heraus, also ein Blatt, auf dem – in diesem Fall – nur eine einzige Briefmarke war. Das Motiv zeigt eine Ansicht von Luxemburg- Stadt und ist grün gefärbt, der Block wird daher auch als der „Grénge Block“ bezeichnet. Der Stich war von Henry-Lucien Cheffer, einem französischen Künstler aus Paris. Aus diesem Anlass gibt die Luxemburger Post eine Neuauflage zu EUR 5 heraus. Der Block ist an der IBRA erhältlich. Passend dazu gibt es einen Sonderstempel.


Seitens der Rumänischen Post gibt es einen Kleinbogen, einen Block sowie einen entsprechenden Stempel:

IBRA Aktuell vom 21.05.23: Der Aufbau hat begonnen

(Witkowski/BDPh) Die IBRA 2023 hat für das Aufbauteam bereits begonnen. Am Samstag Vormittag sind die letzten Ausstellungsrahmen angeliefert worden. Es waren insgesamt acht Sattelschlepper, die aus Le Mans in Frankreich, Simmern im Hunsrück und aus Essen für uns unterwegs waren.

Der Rückbau der vorherigen Veranstaltung in Halle 7, dem Deutschen Ärztetag, ist gegen 11.30 Uhr noch in vollem Gange und soll bis Sonntagmittag abgeschlossen werden. Am Sonntag nachmittag können wir unser Messebüro beziehen und werden anschließend die Markierungen für das Aufstellen der Ausstellungsrahmen auf dem Hallenboden anbringen. Am Montagmorgen werden ab 8.00 Uhr mehr als 60 Helferinnen und Helfer mit dem Rahmenaufbau beginnen.

IBRA Aktuell vom 21.05.23: Führungen zu Exponaten während der IBRA

Während der IBRA gibt es Führungen zu einzelnen Exponaten. Die Teilnahme ist kostenfrei und bedarf keiner Voranmeldung. Treffpunkt ist jeweils am ersten Rahmen des jeweiligen Exponats:

Datum Uhrzeit Exponat Nr. Titel Aussteller Sprache
25.05.2023 13:00 – 13:30h 10.8 The Yugoslav Inflation 1989 – 1994: Influence on Postal Rates Milic ENG
25.05.2023 14:00-14:30h 3A.41 Die Postinfrastruktur in Deutsch Ostafrika Soll DEU
25.05.2023 15:00-15:30 Deutsch-Amerikanischer Salon Nr. 13 Die Fiskalphilatelie von Deutsch-Ostafrika Krieg DEU
25.05.2023 16:00-16:30h 3A.40 Deutsch-Südwest-Afrika, die Entwicklung der Reichspost dokumentiert mit Poststempeln und Postdokumenten Merting DEU
25.05.2023 17:00-17:30 3A.26 History of the postal service in German Southwest Africa Siebert DEU
26.05.2023 10:30 – 11:00h 11.21 Stars on Ice Steinbach DEU
26.05.2023 11:30 – 12:00h 3D.27 Morocco Postal History: The Local and Cherifien Posts (1891-1913) Hadida ENG/FR/SPANISH
26.05.2023 13:00 – 13:30h 7B.17 Chess – the Game of War Lubianiker ENG
26.05.2023 14:00 – 14:30h 5.16 Uruguayan Air Mail (1929-1947) Lewowicz ENG/SPANISH
26.05.2023 14:00-14:30h 3A.26 History of the postal service in German Southwest Africa Siebert DEU
26.05.2023 15:00 – 15:30h 2B.10 The fabrication & the Postal Usage of the Large Head of Hermes of Greece (1861-1901) Fanchini ENG/FR
26.05.2023 16:00 – 16:30h 4.2 Die amtlichen Ganzsachen mit Wertstempel ”Bundespräsident Heuss” und ihre Verwendung Reiners DEU
26.05.2023 17:00-17:30h 3A.24 Die Anfänge der Reichspost in Deutsch-Südwest-Afrika (1888-1987) Müller DEU
27.05.2023 10:30 – 11:00 3B.7 Swedish Postal History – “The Swedish Mail and the War” Nilson ENG
27.05.2023 11:30 – 12:00h 7B.9 Jewish Homeland, our struggle for survival Fisher ENG
27.05.2023 13:00 – 13:30h 3B.82 Reply Cards in International Mail Scherer ENG/DEU
27.05.2023 14:00-14:30 3D.24 The Postal History of Pre-Colonial Samoa Berg DEU
27.05.2023 15:00 – 15:30h 3A.24 Die Anfänge der Reichspost in Deutsch-Südwest-Afrika (1888-1987) Müller DEU
27.05.2023 16:00-16:30 3A.40 Deutsch-Südwest-Afrika, die Entwicklung der Reichspost dokumentiert mit Poststempeln und Postdokumenten Merting DEU
27.05.2023 17:00-17:30 3A.41 Die Postinfrastruktur in Deutsch Ostafrika Soll DEU
28.05.2023 10:30 – 11:00h 3B.10 Aland – the postal hub in the Baltic Sea – from early courier mail until UPU Auschra DE/ENG
28.05.2023 11:30 – 12:00h 2D.2 A Study of the First Issues of India 1852-1854 Jain ENG
28.05.2023 13:00 – 13:30h 3B.42 Luxemburg Prephilatelic – Histoire Postale 1459-1852 Herr DE/FRA
28.05.2023 14:00-14:30h 7C.2 Ancient Greek Mathematics, its Development and Impact Egelriede DE

 

IBRA Aktuell vom 08.05.23: Post und BDPh präsentieren Sondermarke zur IBRA 2023 im Essener Rathaus

(Reinhard Küchler/BDPh/pcp) Julia Jacob ist die Freude an diesem Termin anzumerken. Die 1. Bürgermeisterin der Stadt Essen lässt sich die Sondermarke zur bevorstehenden IBRA ausführlich erklären. „Wer mit Philatelisten spricht, stellt schnell fest, dass es rund um das Thema Briefmarken und Briefe viele spannende Geschichten zu erzählen gibt“, sagt sie in ihrer Ansprache während der Präsentation im Essener Rathaus wenige Wochen vor Eröffnung der IBRA am 25. Mai. Da liege es nahe, dass auch die neue Marke diesen Spaß und diese Leidenschaft vermitteln wolle. Sie habe früher selbst gesammelt, erinnert sich die Bürgermeisterin. Bis heute nutze sie Briefmarken für ihre Post, so die Politikerin. Es sei „eine schöne Sache“, dass die Stadt Essen Standort für die IBRA sei und in Verbindung mit der Briefmarken-Messe stattfinde.

Gemeinsam mit der Stadt Essen und dem Bund Deutscher Philatelisten e.V. hat jetzt die Deutsche Post AG, Hauptsponsor der IBRA, die bunte Briefmarke zur Weltausstellung mit einem Nennwert von 0,85 Euro vorgestellt. Sie wurde von Jan-Niklas Kröger entworfen und zeigt drei Menschen beim Betrachten einer Sammlung. Gleichzeitig kann das Motiv aber auch so interpretiert werden, dass der Betrachter der Briefmarke durch die Lupe angesehen wird. „Die Philatelisten kommen gerne nach Essen“, weiß Bürgermeisterin Julia Jacob. Die Zeit des Wartens während der Pandemie habe sich gelohnt. Während der IBRA gebe es viel zu sehen, zudem biete die Stadt ihren Besuchern ein großes Freizeitangebot. „Mit diesem Ausblick wünsche ich allen IBRA-Besucherinnen und Besucher schon jetzt angenehme Tage in Essen und der Weltausstellung der Philatelie insgesamt einen erfolgreichen Verlauf.“

Auch der Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh), Alfred Schmidt, zeigt sich überzeugt, dass die IBRA eine „sehr gelungene Werbung für die Philatelie“ werde. Der Dachverband der organisierten Sammler hoffe auf viele Besucher nicht nur aus dem Ruhrgebiet. Schmidt bedankt sich bei den vielen Förderern, Unterstützern und Helfern, die seit vielen Monaten unermüdlich für die Weltausstellung arbeiten.

Entdecken, Staunen, mit Gleichgesinnten austauschen“ – unter diesem Motto stehe die neue Sondermarke, sagt Dr. Alexander Plum, Leiter der Abteilung Philatelie der Deutschen Post AG. „Das Ruhrgebiet ist ein ideales Einzugsgebiet für die IBRA“, betont er. Gerade hier gebe es eine aktive Sammlerszene, Essen sei schon seit Jahrzehnten ein Zentrum der deutschen Philatelie.“ Mit Blick auf die Briefmarke verwies er auch auf den Matrixcode. Hier werde auf interessante Inhalte zur IBRA verwiesen. Die Post sei mit einem großen Messestand während der IBRA vertreten, es gebe zahlreiche Sonderstempel im Angebot. Für die Post sei die Unterstützung der IBRA eine „Selbstverständlichkeit“. Die Briefmarken würden zur „DNA der Post“ gehören, so Plum. Sie seien Botschafter des Ausgabelandes und würden in jedem Jahr die Aufmerksamkeit auf Themen und Ereignisse lenken. „Wir freuen uns auf die IBRA. Lassen wir uns von der bunten Briefmarkenvielfalt während der Weltausstellung überraschen.“

Die Marke zur IBRA ist in den Postfilialen, im Online-Shop (https://shop.deutschepost.de/philatelie-neuausgaben-2023) oder telefonisch beim Bestellservice der Deutschen Post erhältlich (Tel. 0961/3818-3818).


Gemeinsame Präsentation in Essen: Dr. Alexander Plum, Julia Jacob und Alfred Schmidt (von links).
Foto: Moritz Leick/Stadt Essen

Die IBRA-Marken im Kleinbogen. Der Entwurf stammt von Jan-Nicklas Kröger (Deutsche Post AG).
Foto: Moritz Leick/Stadt Essen

Auch das Event-Team der Deutschen Post AG freut sich über die IBRA-Marke.
Foto: DPAG

Bürgermeisterin Julia Jacob erhält von BDPh-Vorstandsmitglied Dr. Eric Scherer einen Kleinbogen der Marken Individuell „Mein Ruhrgebiet“.
Foto: Walter Bernatek

IBRA Aktuell vom 07.05.23: NEU ERSCHIENEN ZUR IBRA 2023 Franz-Karl Lindner: Blindensendungen in Deutschland – ihre postalische Behandlung

(Rainer von Scharpen/pcp) Da weiß einer, wovon er spricht. Über vierzig Jahre war Lindner als Blindenlehrer tätig, davon mehr als zwanzig Jahre Leiter der von-Vincke-Schule für Blinde und Sehbehinderte in Soest. So geht es ihm in seinem Buch auch um mehr, als nur eine „philatelistisch-wissenschaftliche“ Arbeit zu verfassen. Sein Anliegen ist es, verständlich in der Sprache und eingängig in der Darstellung ein möglichst breites Publikum anzusprechen und es mit dem Blindenwesen und seiner Pflege vertraut zu machen, ohne den philatelistischen Aspekt zu vernachlässigen oder auf Genauigkeit in den Angaben zu verzichtet. Und auch der fortgeschrittene Sammler soll zu seinem Recht kommen. Um es vorweg zu nehmen: dieser Spagat ist dem Autor gelungen!

Die allgemein gehaltene Einführung informiert über die grundsätzlichen Kommunikationsmöglichkeiten blinder Menschen und beleuchtet die Stellung und Bedeutung von Blinden im Altertum über das Mittelalter bis hin zur Einrichtung der ersten Blindenschulen im späten 18. Jahrhundert. Lang war danach der Weg von den ersten tastbaren Reliefschriften zur Erfindung der Braille-Schrift 1825. Im Alter von drei Jahren erblindete Louis Braille in Folge einer Verletzung, die er sich in der väterlichen Schusterwerkstatt beim Spielen mit einer Ahle zugezogen hatte. Erst sechzehn Jahre alt entwickelte er seine eigene Blindenschrift. Dabei ließ er sich von einer beim Militär eingeführten „Nachtschrift“ inspirieren, die Soldaten in die Lage versetzte, im Dunkeln Texte zu ertasten. Geschickt reduzierte Braille dieses System auf einen Sechs-Punkte-Code, mit dessen Hilfe sich 63 Kombination für alle Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen darstellen ließen. Allerdings bedurfte es weiterer 25 Jahre bis zum Durchbruch, den Braille kurz vor seinem Tod mit der offiziellen Zulassung seiner Schrift für den Unterricht an Blindenschulen erleben konnte. Heute ist sie das gängige System in allen Ländern der Welt und findet für die unterschiedlichsten Sprachen und Schriften Verwendung, darunter arabisch, japanisch oder jüngst tibetisch. Diese Version entwickelte Sabriye Tenberken für ihre Schülerinnen. Nach dem Studium in Marburg und Bonn gründete sie 1998 zusammen mit ihrem Mann in Lhasa die erste dortige Blindenschule.

Der einführende kulturgeschichtliche Abriss leitet über zu einer detaillierten Darstellung der postalischen Behandlung von Cecogrammen [< lat. caecus = blind], so die internationale Bezeichnung für Blindensendungen in der Postsprache. Bei Gründung des Weltpostvereins entsprach die Gebühr noch derjenigen gewöhnlicher Briefe. 1886 behandelte man Blindensendungen wie Drucksachen, was erstmals einem Gebührennachlass gleichkam. Dem UPU-Kongress von 1920 in Madrid war es vorbehalten, für Blindensendungen eine Sondergebühr einzuführen mit einem Höchstgewicht, das nach und nach bis auf 7 kg stieg. Der Kongress in Brüssel 1952 sprach die Empfehlung aus, Blindensendungen portofrei zu befördern, was einige Länder längst eingeführt hatten; damit waren Gebühren nur noch für Zusatzleistungen zu entrichten. Auch diese entfielen ab dem 1. Januar 1966. Deutschland folgte den Empfehlungen aber nur teilweise und erhob weiterhin Gebühren für besondere Dienstleistungen.

Lindner ist überzeugt, dass „der Mensch ein optisch orientiertes Lebewesen ist“ und über das Sehen „viel leichter Zugang zu Neuem bekommt“. Das zeigt sich in der Gestaltung seines Buches: gern und häufig bedient er sich Abbildungen, wo immer möglich maßstabsgerecht im Originalformat des Belegs. Sein frühestes Dokument – fast alle Stücke stammen aus seiner eigenen Sammlung – zeigt eine Berliner Ortspostkarte vom Dezember 1885. Daneben kann er seltene Verwendungen vorstellen wie etwa Auslandsdestinationen, eine Schallplattensendung des Berliner Punktdruck-Verlags oder eine portofreie wiederverwendbare Blindensendung an die Norddeutsche Blindenhörbücherei. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Blindensendungen aus den verschiedenen – teilweise recht kurzlebigen – deutschsprachigen Gebieten. Dazu zählt eine Sendung aus der Ostmark 1938 mit der seltenen 1 Pf-Frankatur, Verwendungen aus dem Saargebiet, Sudetenland, Elsass, Eupen-Malmedy, Böhmen und Mähren, dem Generalgouvernement, Saarland und den verschiedenen Besatzungszonen, der DDR und schließlich der Bundesrepublik. Hilfreich und wertvoll die immer wieder integrierten Portotabellen: oft ließen sie sich nur durch aufwendige und mühsame Recherche zusammenstellen. Diese Gebührenübersichten aus den unterschiedlichen Gebührenperioden allein lohnen die Anschaffung des Werks!

Bisher führten Blindensendungen in postgeschichtlichen Exponaten ein Schattendasein. Damit dürfte es nach Lindners Veröffentlichung vorüber sein, denn künftig werden Juroren sicher gezielt auf Cecogramme achten. Die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte traf mit der Bezuschussung des Buchprojekts jedenfalls eine richtige Entscheidung. Dieser gelungene erstmalige Versuch, die postalische Behandlung von Blindensendungen in Deutschland zu hinterfragen und umfassend philatelistisch zu dokumentieren, hatte es verdient!
Wer über den Tellerrand blicken möchte, um zu erfahren, wie Blindensendungen in aller Welt behandelt werden, wird fündig auf der Webseite des Autors: www.lindnerfk.de.


LINDNER, Franz-Karl Lindner, Blindensendungen in Deutschland – ihre postalische Behandlung. 89 S., A 4, Hardcover, Fadenbindung, Abb. farbig. ISBN 978-3-00-073545-5. Eigenverlag 2023. Preis: 35,00 € + Versandkosten. Bezug: Franz-Karl Lindner, Westfälischer-Friede-Weg 21 59595 Soest. Tel. 02921/79659. E-mail: fkl50[at]gmx.de

IBRA Aktuell vom 07.05.23: „MARKENZEICHEN“ erscheint mit einem IBRA 2023-Special!

(wm-pcp) Diese Ausgabe des philatelistischen Magazins aus dem Hause Heinrich Köhler, Wiesbaden, ist ganz der Weltausstellung IBRA 2023, besonders aber dem Auftritt und den Angeboten des Auktionshauses gewidmet. So wird erstmals eine „bahnbrechende Innovation in der Philatelie“, der ProFi (Provenienz-Finder) näher beschrieben, der in Essen vom 25. bis 28. Mai in Aktion zu sehen sein wird.

Über Suchanfragen oder Bilderkennung bei Vorlagen liefert das digitale Archiv in Sekundenschnelle Provenienznachweise (Abbildungen, Beschreibungen, Zuschläge etc.) aus mehr als 100 Jahren Auktionsgeschichte. Und dies nicht nur bei Top-Raritäten, sondern auch für Objekte aus mittleren drei- oder vierstelligen Bereichen. Derzeit greift man schon auf ca. 1,5 Mio Datensätze zurück, Ende 2024 sollen es bereits 4 Mio Datensätze sein, die dann die „Entwicklungsgeschichte“ besonderer Stücke näher beleuchten.

Ähnlich innovativ und ein Nonplusultra für Qualitätsuntersuchungen ist der VSC 8000 am Stand des Auktionshauses Heinrich Köhler, mit dem man bei Originalvorlagen alles sichtbar werden lassen kann, was UV bis Infrarot weit besser erkennen als das menschliche Auge. Eben Beschädigungen aller Art, aber auch bei Vergleichsstücken die Echtheit eines Objektes.

Der in einer Erivan-Sonderauktion am 24. Mai versteigerten Kollektion „Deutschland ab 1872“ ist ein Beitrag gewidmet, ebenso dem Hiroshima-Brief, der an diesem Tag einen neuen Besitzer finden wird. Über die Sonderschau „Deutsche Inflation“, aber auch über die „Schatzkammer“ mit ihren deutschen Welt-Raritäten sowie die „Germania-Sonderschau“ in der Schatzkammer und das Buchprogramm des Hauses berichten weitere Artikel und – last but not least – wird ‚IBRA-Cheforganisator‘ Alfred Schmidt, Präsident des BDPh und ein internationaler Top-Aussteller, vorgestellt.

Wie umfangreich das Auktionshaus Heinrich Köhler sich bei dieser Weltausstellung selbst einbringt, machen nicht nur diese zuvor erwähnten Aktivitäten deutlich (denn daran war das Unternehmen direkt organisatorisch, unterstützend und fördernd beteiligt), sondern auch die Vortragsübersicht auf der dritten Umschlagseite. Auch das hat es in diesem Umfang bisher wohl noch nie gegeben.
Diese Ausgabe 01/2023 ist mit ihren 28 Seiten exzellent gemacht, geschrieben und illustriert, so dass jedem nur zu empfehlen ist, ein Heft vorab anzufordern oder eben in Essen bei der IBRA am Stand des Auktionshauses in Halle 8 mitzunehmen. Kontakt:Auktionshaus Heinrich Köhler, Hasengartenstr. 25, 65189 Wiesbaden, Tel. 06 11/34 14 90, E-Mail: info[at]heinrich-koehler.de

IBRA Aktuell vom 04.05.23: Ankündigung RPSL Empfang

Am Samstag 27.5. treffen sich um 15 Uhr die Mitglieder, Fellows und interessierte Gäste der Royal Philatelic Society London zu einem vom Auktionshaus Köhler gesponserten Sekt-Empfang im Saal Ruhr (1. Stock) auf der IBRA.  Der Präsident der Royal, Peter Cockburn, wird die Teilnehmer begrüßen, ansonsten bleibt Zeit für die Teilnehmer sich auszutauschen.

IBRA Aktuell vom 03.05.23: NEU ERSCHIENEN und bei der IBRA 2023 erstmals erhältlich: Hans-Joachim Büll: Napoleons Waterloo – Herrschaft der 100 Tage

(wm-pcp) Bereits der Untertitel „Postgeschichte und Historiografie im Kontext“ macht deutlich, dass es sich bei diesem Werk um ein sehr ungewöhnliches Buch handelt. Davon legt auch das Vorwort von Klaus Weis, dem Präsidenten des Deutschen Altbriefsammler-Vereins, beredtes Zeugnis ab, wenn dieser schreibt:

„Ich durfte Hans-Joachim Büll als einen Postgeschichtler kennenlernen, der sich mit seinen Forschungsarbeiten Themen widmet, an die sich nicht viele trauen. Diese Herausforderungen reichen teilweise bis zur Botenpost im Mittelalter zurück und das damit einhergehende, intensive Quellenstudium inklusive der oftmals unerlässlichen Archivarbeit ist sicherlich kein Fremdwort für diesen Experten. Zu einem seiner Spezialgebiete präsentiert Hans-Joachim Büll nunmehr eine mehrere 100 Seiten umfassende Publikation mit einer komplexen Aufarbeitung der napoleonischen Ära vor dem Hintergrund postgeschichtlicher Relevanzen.

(Alt-)Briefe sind Zeitzeugen — das wird in diesem Werk in anschaulicher Weise dargestellt. Der enge Zusammenhang zwischen Postgeschichte und Zeitgeschichte verdeutlicht insbesondere durch die Berücksichtigung von Briefinhalten interessante und individuelle Facetten der seinerzeitigen Geschehnisse, deren Folgen das Staatengebilde in Europa neu ordnete. Der Zugang zu den Sammlungen prominenter Postgeschichtler begünstigt hilfreiche Illustrationen und die professionelle Umsetzung erleichtert auch für Philatelisten, welche bis dato keine Affinität zur napoleonischen Zeit entwickeln konnten, den leichten Einstieg.“

So sind 400 Seiten entstanden, auf denen Büll den Bogen weit spannt, nämlich die Entwicklungen aufzeigt, die seit den Zeiten derer von Thurn und Taxis den direkten Zusammenhang von Macht, Vorherrschaft und postalischer Dominanz prägten. Frankreichs Annexion der Österreichischen Niederlande, Holland in den Händen Frankreichs und die französische Herrschaft links des Rheines werden akribisch in ihren konkreten Auswirkungen auf den Postverkehr beschrieben. Nachfolgend die Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Napoleon, der Diktatfrieden von Tilsit sowie das Großherzogtum Berg und die Hanseatischen Départéments und deren Folgen für den grenzüberschreitenden Postverkehr sind Kapitel gewidmet. Weitere – das versteht sich von selbst – dem Zusammenbruch des napoleonischen Imperiums 1812–1814, der 100-Tage-Herrschaft des französischen Kaisers 1815, der die Alliierte Besetzung Frankreichs bis 1818 sich anschloss. Auch solche Themen werden gründlich und zeitgeschichtlich spannend zu lesen aufgearbeitet, aber jeweils mit Blick auch auf Post, Zensur und Veränderungen im Postwesen. Dies zeigen auch die letzten drei Kapitel in beeindruckender Weise, die von der Thurn und Taxis-Interimszeit im Rheinland 1814–1816, der Preußischen Post im Rheinland und von den Niederländischen Postverbindungen 1814–1815 handeln.

Anders als zahlreiche frühere Autoren behandelt Büll all diese Aspekte nie losgelöst von ihrem politisch-zeitgeschichtlichen Umfeld, was dem Buch nahezu ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. Beeindruckend ist die immense Zahl der farbigen Belegabbildungen, die jeweils detailliert mit hoher Kompetenz beschrieben sind und aus den Kollektionen auch anderer namhafter Experten stammen. Wurde der Autor für seine herausragende postgeschichtliche Arbeit schon vor mehr als 30 Jahren mit der bedeutenden SAVO-Medaille geehrt, so kann man heute mit Fug und Recht einmal mehr feststellen, dass er diese und vielleicht auch weitere Ehrungen verdient hat. Das Buch ist der lesenswerte Beweis.

Format DIN A4, 400 Seiten, in Farbe, Hardcover, Phil*Creativ Verlag, Schwalmtal 2023, VP: 65 Euro (zzgl. Porto). ISBN 978-3-949591-05-1. Das Buch ist bei der IBRA 2023 am Stand des Phil*Creativ Verlages erhältlich oder per Paketbezug bei: Phil*Creativ GmbH, Verlag & Agentur, Vogelsrather Weg 27, 41366 Schwalmtal, Tel. 0 21 63/48 66, E-Mail: faktura[at]philcreativ.de, www.phil-shop.de

IBRA Aktuell vom 03.05.23: Zur IBRA 2023 erscheint der Michel Sonderkatalog „Deutsche Kolonien“ 2023

(hk/pcp) Die Arbeitsgemeinschaft der Sammler Deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V. wird pünktlich zur IBRA in Essen in Zusammenarbeit mit dem Schwaneberger Verlag GmbH nach acht Jahren eine zweite Auflage des Michel Sonderkatalog „Deutsche Kolonien“ herausgegeben.

Dieser Katalog besteht aus dem Teil Deutsche Auslandspostämter und Kolonien aus dem im Mai erschienenen Deutschland Spezialkatalog 2023, der Katalogisierung dieser Gebiete aus dem Ganzsachenkatalog Deutschland, dem Kolonialteil des Michel Münzenkatalog als auch der gesamten Besetzungsausgaben aus den jeweiligen aktuellen Überseekatalogen. Erstmalig wird die Katalogisierung der Fiskalmarken von Deutsch Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika enthalten sein. Diese wurde von Harald Krieg vorgenommen und beschreibt erstmalig alle bekannten Fiskalmarken und ihre Varianten.

Im Einzelnen sind folgende Gebiete enthalten:
• Deutsche Auslandspostämter und Kolonien aus Deutschland Spezial 2023
• Schiffspost aus Deutschland Spezial 2023
• Fiskalmarken der Deutschen Kolonien (von Harald Krieg) 2023
• Ganzsachen Deutsche Auslandspostämter und Kolonien
• Münzen Deutsche Kolonien
• Nordwestliche Südsee-Inseln (N.W. Pacific Islands)
• Nyasaland Field Force
• G. E. A.-Aufdrucke
• Mafia
• Kionga
• Belgische Besetzung von Deutsch Ostafrika
• Südafrikanische Besetzung von Deutsch-Südwestafrika
• Französische Besetzung von Kamerun
• Britische Besetzung von Kamerun
• Japanische Besetzung der Marshall-Inseln
• Australische Besetzung von Nauru
• Neuseeländische Besetzung von Samoa
• Französische Besetzung von Togo
• Britische Besetzung von Togo

Dieser Katalog fasst somit auf ca. 180 Seiten das Gebiet der Deutschen Kolonien komplett zusammen.

Dieser Katalog ist ausschließlich über die Arbeitsgemeinschaft der Sammler Deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V. erhältlich. Der Verkaufsstart erfolgt am ArGe-Stand in Essen, Vorbestellungen werden nach Pfingsten ausgeliefert.

Aufgrund des Sponsorings mittels Werbeanzeigen im Katalog durch etliche Auktionsfirmen, die alle Mitglied der ArGe sind, kann der Verkaufspreis von 29 Euro konstant wie 2015 gehalten werden. Für die Mitglieder wird der Katalog zu einem Sonderpreis von € 25,- ggf. zusätzlich Versandkosten erhältlich sein.

Bestellungen bitte an den Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Deutscher Kolonialpostwertzeichen e.V., Tilmann Nössig, Koppenstr. 16, 10243 Berlin, Geschaeftsfuehrer[at]kolonialmarken.de

IBRA Aktuell vom 02.05.23: Die IBRA 2023 wird mehr und mehr zum Treffpunkt der Weltphilatelie

(wm/pcp) Es mag ja vielleicht schon etwas abgedroschen klingen, aber es ist nicht von der Hand zu weisen: Vom 25.–28. Mai 2023 treffen sich Philatelisten aus der ganzen Welt während der IBRA in Essen, halten Tagungen und Meetings ab oder Verbände und Vereine laden ihre Mitglieder zu Empfängen ein. Eine gute Übersicht bietet bereits jetzt die Internetseite der Ausstellung, die jeder unter www.ibra2023.de aufrufen kann.

Nach Redaktionsschluss für den IBRA-Ausstellungskatalog wurden nun noch drei weitere Veranstaltungen bekannt.
So lädt der APHV, der Berufsverband des deutschen Briefmarkenhandel, seine Mitglieder zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 25. Mai 2023 nach Essen ein. Die Jahreshauptversammlung mit anschließendem Abendessen findet von 19 bis voraussichtlich um 22 Uhr in den Räumen des Restaurants Marktschänke Steele, Dreiringplatz 6, 45276 Essen statt (mit der S1 ab Essen HBF bis Haltestelle ‚Essen Steele‘, dann Fußweg ca. 700 m erreichbar). Also nicht – wie früher üblich – in der Messe selbst, was aus Kostengründen dieses Mal nicht vertretbar erschien.
Zwei renommierte internationale Vereine laden ebenfalls ein. So der Club de Monte-Carlo, für den der neu gewählte Präsident Olivier Stocker eine Einladung an die Mitglieder und deren Begleitpersonen am Sonntag, den 28. Mai 2023, um 13 Uhr aussprach. Der Lunch des Clubs wird im Casino Zollverein, Gelsenkirchener Str. 181, in 45309 Essen stattfinden.

Last but not least lädt die Royal Philatelic Society London (RPSL) Mitglieder, aber auch andere interessierte Gäste zu einem Empfang am Samstag, den 27. Mai um 15 Uhr in den Saal Ruhr (Messe Essen, Kongresszentrum, 1. Stock) ein. Zuvor wird in diesem Saal die IBRA-Sonderauktionen der Firma Heinrich Köhler aus Wiesbaden von 10.00–ca. 14.00 Uhr stattfinden. Dieter Michelson, Geschäftsführer des Hauses und Repräsentant der RPSL für Deutschland, machte hierfür den Weg frei. Gäste sind also ausdrücklich willkommen!

IBRA Aktuell vom 20.04.23: Sondermarken aus Åland und Sonderstempel aus Norwegen

(esc) Einige Postverwaltungen bieten in Essen zur IBRA und zur Briefmarkenmesse spezielle Briefmarkenausgaben oder Blocks an. Die åländische Post gibt an ihrem Stand die Sondermarke „Frieden“ heraus. Es gibt zwar keinen Sonderstempel, aber einen regulären Poststempel.


Die Post aus Norwegen ist an der IBRA dafür mit einem eigenen Sonderstempel präsent, der auf das Thema «Windkraft» aufmerksam macht.

IBRA Aktuell vom 20.04.23: Sieben Tage, zehn Auktionskataloge und das vielseitigste Angebot seit Jahren – Corinphila Versteigerungsserie in Zürich wirft ihre Schatten voraus (2./3. & 5.–9. Juni 2023)

(Zürich/pcp) Mit der bevorstehenden Versteigerungsserie der Auktionen 298 bis 307 präsentiert das Team der Corinphila aus Zürich das umfangreichste und vielseitigste Angebot seit Jahren. Die ursprünglich für fünf Tage vom 5. bis 9. Juni 2023 geplante Versteigerung musste sogar verlängert werden, sodass bereits am Freitag und Samstag der Vorwoche (2./3. Juni 2023) die „Auktionswoche“ startet. Im Vorfeld der angekündigten Besichtigung aller Einzellose auf der IBRA in Essen war das Interesse der Einlieferer außergewöhnlich groß. Insgesamt kommen in der Juni-Auktionsserie in Zürich neun Sonderkataloge sowie ein Hauptkatalog mit Philatelie und Postgeschichte, inklusive zahlreicher herausragender Sonderteile, zum Angebot.

Spitzensammlungen und philatelistische Schätze von Europa bis Übersee – internationale Philatelie, die begeistert
Wohl selten hat ein Auktionsprogramm mit einer derartigen Vielfalt hochwertiger Sammlungen und Einzellose aller Kontinente geglänzt, wie in der bevorstehenden Corinphila-Versteigerungsserie. Teil 2 des Verkaufs der unvergleichlichen Kollektion „Australian States and Commonwealth of Australia – die Sammlung DUBOIS“ präsentiert erneut wertvolle Seltenheiten aus „Down Under“, um mit einem der „entferntesten“ Sammelgebiete zu beginnen. Liebhaber der Philatelie Australiens dürfen sich übrigens auch auf zwei weitere Sammlungen – „Australische Staaten ungebraucht“ von Peter Campbell (Teil 1) und „Australien – Regierungszeit Georg V“ von Steve Butcher – freuen, die als Sonderteile des Hauptkataloges ausgerufen werden.
Für Südamerika geht der dritte und letzte Teil „Ecuador 1865 – 1872 – Die Kollektion GUAYAQUIL“ an den Start, eine herausragende Sammlung der Erstausgabe von Ecuador mit einem der Schlüsselstücke des Sammelgebietes: ein 36er Block der 4 Reales Marke, der nach Abschluss umfangreicher Provenienzforschungen der Sammlung Philippe von Ferrary (1925) zugeordnet werden konnte. Nach dem außergewöhnlichen Erfolg des ersten Teils im Juni letzten Jahres kommt mit „British West Afrika“ aus der Kollektion ‚BESANCON‘ nun auch der mit Spannung erwartete zweite Teil zum Ausruf, dessen Fokus auf Gambia sowie den provisorischen Überdrucken des nigerianischen „Oil Rivers Protectorate“ liegt.
Die Sammlung „Chateau du Soudun“ umfasst zwei Kollektionen, Großbritannien und St. Lucia“, deren Lose unter höchsten Ansprüchen zusammengetragen wurden und durch ihre außergewöhnliche Frische und Qualität bestechen. Das Sammelgebiet Großbritannien besticht darüber hinaus mit der internationalen Großgold-Sammlung „Die Stahltiefdruck-Ausgaben 1840-1870“ von Ake Rietz. Leitfaden dieser Kollektion war die Erzählung der Geschichte der Erfindung der Briefmarke von der „One Penny Black“ und ihrer blauen Schwester „Two Pence Blue“ aus dem Jahr 1840 bis hin zu all jenen Nachfolgeausgaben, die von der damals führenden Druckerei in der Welt hergestellt wurden: Perkins Bacon & Co. aus London. Neben ungestempelten und gestempelten Einheiten kommen Briefe mit hohen Frankaturen und seltene Stempel zum Angebot. Spitzenstück ist ein Viererblock der unverausgabten One Penny Black Dienstmarke mit den Buchstaben ‚V‘ und ‚R‘ in den oberen Eckquadraten, deren Provenienz bis in das Jahr 1899 zurückverfolgt werden kann und u.a. bereits die Sammlung des Earl of Crawford (1911) bereicherte.
Den „philatelistischen Bogen“ von Südamerika nach Europa spannt einmal mehr die Auswahl an Losen aus dem Nachlass von Ing. Pietro Provera. Die Sammler erwartet eine großartige Zusammenstellung von fast ausschließlich seltenen Briefe diverser europäischer Sammelgebiete sowie aus Süd- und Mittelamerika. Der zweite Teil der Sammlung Waldviertel mit wertvollen Offerten von Österreich und Lombardei-Venetien bietet vor allem postgeschichtlich hochinteressante Stücke.
Mit Spannung erwartet wird auch der zweite Teil der Kollektion „Zeppelin“ aus dem einzigartigen philatelistischen Nachlass des Unternehmers Erivan Haub. Eines der Highlights aus diesem Teil der Sammlung ERIVAN ist ein spektakulärer Katastrophenbrief des Zeppelins HINDENBURG, der 1937 nach dem Absturz in Lakehurst geborgen werden konnte. Zu guter Letzt sei der Sonderkatalog „Schweiz“ erwähnt, welcher ebenfalls ein äußerst vielseitiges Angebot offeriert. Besonders stark vertreten sind die Kantonalausgaben sowie die internationale Goldmedaillensammlung „Ziffermuster 1882-1899“ von Dr. James Johnstone.
Der Hauptkatalog „Alle Welt“ schließt nahtlos an die gebotene Vielfalt an und präsentiert ein hochwertiges Angebot, das für nahezu jeden Sammler etwas bereithält. Herausragend sind vor allem die zahlreichen Sonderteile, darunter „Nepal Postgeschichte“, die Gold-Medaillensammlung von Robert Wightman, oder „Grönland 1721 – 1938“, die außergewöhnliche Sammlung ‚POLARLIGHT‘ (Teil 1), welche über 30 Jahre aufgebaut wurde und eine der größten existierenden Kollektionen dieses Sammelgebietes ist. Österreich sticht mit einer Sammlung Fürsten- & Kaiserbriefe ab 1500 sowie der 1. Ausgabe 1850 aus der Sammlung Habsburg (Teil 2) hervor. Gleiches gilt für eine Forschungssammlung der Zeitungsstempelmarken von Österreich und Lombardei-Venetien von Anton Theodor Gube und Teil 1 der Goldmedaillensammlung „Ungarische Postämter in Rumänien“ von Dr. Geza Homonnay, um nur ausgewählte Beispiele zu nennen.

Losbesichtigung bei der IBRA 2023 – komplettes Angebot im Internet
Besucher der IBRA 2023 in Essen (25.–28. Mai 2023) können am großen Gemeinschaftsstand der Corinphila alle Einzellose der Juni-Auktion besichtigen. Das Team freut sich auf viele interessante Fachgespräche.
Das gesamte Auktionsangebot ist ab Ende April unter www.corinphila.ch im Online-Katalog mit mehreren Zehntausend Abbildungen verfügbar, darunter auch zahlreiche Sammlungen und Posten. Die Teilnahme an der Auktion ist bequem von Zuhause aus über das bewährte System zum Online-Live-Bieten möglich. Eine rechtzeitige Anmeldung lohnt sich.
Weitere Informationen bei: Corinphila Auktionen AG, Wiesenstrasse 8, 8032 Zürich/Schweiz, Telefon: + 41 (0)44 389 91 91, Telefax + 41 (0)44 389 91 95, E-Mail: info[at]corinphila.ch

IBRA Aktuell vom 20.04.23: Die IBRA in Essen steht im Mittelpunkt des neuen JUNGE SAMMLER!

(dw-dphj/pcp) Die Briefmarkenweltausstellung IBRA findet vom 25. bis 28. Mai in der Messe Essen statt. Damit möglichst viele junge Sammler den Weg nach Essen finden, zeigt das Heft viele tolle Gründe für einen Besuch der Briefmarkenweltausstellung. Nicht nur die Teilnehmer am Jugendtreffen der DPhJ oder die deutschen Aussteller der Jugendklasse werden die angebotsreichen Tage in Essen genießen. Auch für die Leser der Jugendzeitschrift ist das Heft eine Einladung in die Ruhrgebietsmetropole Essen.
Hast Du Deine Freunde nach Essen mitgebracht? Dann hast Du gute Gründe das IBRA-Spiel zu gewinnen. Das Spiel gibt es im neuen Heft des Jungen Sammlers. Mitmachen ist übrigens in diesem Heft besonders angesagt: Das beliebte Junge Sammler Quiz oder die Wahl der schönsten Musik- und Luftfahrtbriefmarke laden zur Teilnahme ein. Berichte aus den Landesringen zeigen Aktivtäten von München bis Berlin.

Wer lieber lesen will, findet kurzweilige Beiträge zum Film Avatar, dem Postzeitungdienst und zur Malariabekämpfung. In 80 Tagen um die Welt geht es in einem Beitrag zu einer neuen Briefmarkenausgabe der Kanalinseln. Und das neue Junge-Sammler-Poster mit zwei kuschelsüßen Kätzchen sollte auch einen Platz im Zimmer finden – Augenschmaus nicht nur für Briefmarken Fans.

Leider trauert die Deutsche Philatelisten-Jugend um die Leiterin ihrer Geschäftsstelle. Gaby Lennartz gehörte auch zum Redaktionsteam und war für die Leser und Interessenten der Zeitschrift immer eine hilfreiche Ansprechpartnerin.

Titelseite “Junge Sammler” 1/2023

IBRA Aktuell vom 14.04.23: Briefmarkensammeln macht Spaß

(esc-bdph) Briefmarkensammeln macht Spaß, Briefmarkensammeln bildet und lädt zum Forschen ein, Briefmarkensammeln verbindet. Diese Punkte vereinen die Essenz unseres Hobbies und sind die Basis für das Motiv der Sondermarke der Deutschen Post aus Anlass der IBRA, die am 4. Mai 23 erscheint. Für einmal zeigt eine solche Briefmarke nicht eine andere Briefmarke oder einen postgeschichtlichen Beleg sondern stellt uns, die Sammler, in den Mittelpunkt. Das Motiv zeigt drei Menschen, die eine Briefmarke betrachten und sich davon begeistern lassen. Genau das wollen wir auch an der IBRA erreichen: Wir wollen die Besucher dazu anregen, sich für Briefmarken und philatelistische Belege zu begeistern und ihre Begeisterung zu teilen. Die Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel erfolgte durch Jan-Niklas Kröger, Bonn. Herr Kröger ist am Donnerstag, 25.5.23, von 15-15:45h auf der IBRA-Bühne und steht für Fragen zur Verfügung. Die Marke hat einen Wert von 85 Cent.

Quelle: Bundesministerium für Finanzen

IBRA Aktuell vom 13.04.23: Ein Meilenstein zum Jubiläum „75 Jahre BDPh“: Wolfgang Maaßen und sein Buch „Ein Rückblick auf 25 bewegte und bewegende Jahre (1996–2021)

(BDPh) Den Autor braucht man wohl kaum vorzustellen. Knapp 28 Jahre war er Chefredakteur der „philatelie“ und ist Verfasser unendlich vieler Buchtitel und Artikel. 1996 erschien in seinem Verlag das Buch von Wolf J. Pelikan „Aufgebaut auf Ruinen“, in der dieser die ersten 50 Jahre der Geschichte des Bundes Deutscher Philatelisten (BDPh) e.V. beschrieb. Das Buch war Maaßens Idee und die letzten Kapitel wurden auch von ihm mitbetreut, da Pelikans Krebserkrankung diesen nötigten, die Feder mehr und mehr aus der Hand zu legen.

Nun, 25 Jahre später, legte Maaßen ein Buch zur neueren Geschichte des Verbandes, zu den spannenden letzten 25 Jahren als Fortsetzung vor. In 26 Kapiteln und 202 Teilkapiteln beschrieb er die Entwicklung dieses Verbandes: die Höhen und Tiefen und die Veränderungen. Er sparte dabei kaum etwas aus. Folgend den Zeitphasen von vier Präsidenten (Michael Adler, Dieter Hartig, Uwe Decker und Alfred Schmidt) schildert er akribisch das Erleben von drei Internationalen Ausstellungen (IBRA 1999 Nürnberg, IBRA 2009 Essen, IPHLA 2012 Mainz), von fünf NAPOSTA-Veranstaltungen (1997 Stuttgart, 2001 Wuppertal, 2005 Hannover, 2009 Essen, 2020 Haldensleben), um dann aber auch 20 „Deutsche Philatelistentage“ und 15 „Bundestage“ (Mitgliederversammlungen) zu würdigen. Selbst Bilaterale Ausstellungen hat er im Blick. Aber es sind nicht nur Veranstaltungen, die er im Auge hat. Auf den vielen hundert Seiten stehen bei ihm die Menschen und deren Leistungen für die Philatelie im Vordergrund. Er skizziert, wer für welche Ideen verantwortlich war, wer sich wirklich hohe Verdienste um den BDPh erworben hat, aber auch, von wem man in Trauer Abschied nehmen musste. Knapp 130 Porträts erinnern an diese besonderen Persönlichkeiten, von denen heute noch viele leben. Er scheut selbst nicht vor den sog. „schwierigen“ Themen zurück, zumal nicht vor denen, von denen er selbst bekanntlich betroffen war, sei es die Abschaffung des jährlichen „Deutschen Philatelistentages“ oder der Vorgänge in der letzten Phase der „Decker-Ära“. Statt hier vorschnell zu werten, lässt er andere zu Wort kommen, zu Ausführungen, die auch heute noch mit zeitlichem Abstand lesenswert sind. So wird sehr deutlich, wie sich dieser Verband über 25 Jahre verändert hat, wie das Spardiktat immer mehr in das Leistungsportfolio eines ehemals sehr aktiven Verbandes eingriff und Corona fast alles zum Erliegen brachte, was den Verbandsphilatelisten zuvor lieb und teuer war.

Was das Buch erst recht lesenswert macht, ist die üppige Ausstattung mit Fotos, primär derer von Wilhelm van Loo. Rund 1.000 (!) Fotos setzen das geschriebene Wort ins Bild und so mancher wird sich darauf wiederkennen. Aber auch der im Vergleich zum Umfang günstige Preis, der kaum die Gestehungskosten deckt, ist erwähnenswert. Möglich wurde dies durch ein ausgesprochen großzügiges Sponsoring des Auktionshauses Heinrich Köhler, Wiesbaden, das als „Mäzen“ des BDPh und dessen Vorgängerverbänden seit Heinrich Köhlers Zeit in Berlin (ab 1913) bekannt ist. Zahllose Deutsche Philatelistentage wurden seitdem durch das Haus in Berlin und später in Wiesbaden nachhaltig unterstützt. Der BDPh und die Stiftung für Philatelie und Postgeschichte tragen mit einem nennenswerten Betrag ebenfalls zur Förderung dieses Buches bei.

Für nur 49,80 Euro (zzgl. 6 Euro Paketversand Inland, sofern nicht Mitnahme bei der IBRA 2023) ist dieses Buch bei der Geschäftsstelle des BDPh erhältlich und wird von der Phila Promotion GmbH für den Herausgeber BDPh in Bonn ausgeliefert.

Kontakt-E-Mail für Vorbestellungen ist info@bdph.de – Bund Deutscher Philatelisten e.V. / Phila Promotion GmbH, Mildred-Scheel-Str. 2, 53175 Bonn, Tel. 02 28/308 58-0, Fax 02 28/308 58-12, E-Mail: info[at]bdph.de. Das Buch ist auch im Zentrum Philatelie der IBRA 2023 erhältlich.