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100 Jahre Inflation

Sonderschau „100 Jahre Hochinflation in Deutschland 1923“

Zeitzeugen, die die Deutsche Hochinflation 1923 selber erlebt haben, können wir heute nicht mehr befragen. Dennoch würde wohl fast allen Deutschen eine Menge zu diesem Stichwort einfallen: „Irre“ steigende Preise, „Einkaufsstress“ (weil man mit der gerade erhaltenden Lohnzahlung in zwei oder drei Tagen viel weniger bekommen würde) und lange Schlangen vor den Geschäften. Fast alle Bevölkerungsschichten waren davon betroffen, und der blühende Tauschhandel sowie nicht ganz legale „Geschäfte“ halfen so manchem über diese schwierige Zeit. Ab 1924 dauerte es geraume Zeit, bis sich das Leben wieder normalisierte.

Philatelistisch spricht man ab 1916 von der Deutschen Inflation. Die bis 1923 verausgabten Marken veranschaulichen sehr gut, wie die steigenden Preise sich auch auf die Postgebühren auswirkten. Postgeschichtlich wird die Inflation in insgesamt 27 Portoperioden eingeteilt. Besonderes Interesse finden die späten Perioden, und die „November-Briefe“ sind ein feststehender Begriff. Lernen Sie mehr darüber und viele weiteren Facetten dieser Periode des Deutschen Reichs

in der Sonderschau „100 Jahre Hochinflation in Deutschland 1923“. Die Arbeitsgemeinschaft INFLA-Berlin e.V. und ihr Koordinator Harald Mürmann haben sich viel Mühe gegeben, um mit verschiedenen Exponaten und philatelistischen Ausarbeitungen dieses Thema zum 100jährigen Jubiläum zu präsentieren. Freuen Sie sich auch auf drei begleitende Fachartikel im Ausstellungskatalog.

Momentan ist übrigens Inflation wieder in aller Munde – seit 2022 sieht sich die Bevölkerung in Deutschland und in vielen anderen Ländern der „westlichen Welt“ mit stark steigenden Preisen z.B. für Energie und Lebensmittel konfrontiert. Zum Glück sieht die Situation heute anders aus als damals, als enorme Reparationszahlungen für Schäden des 1. Weltkrieges Deutschlands Finanzsystem schlicht überforderten. Es ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich, dass es in einigen Jahren das Sammelgebiet „Deutsche Inflation ab 2022“ geben wird.

Das 100 jährige Jubiläum der „Hochinflation“ im Jahr 2023 ist Grund genug für die IBRA 2023 sich dem Thema Inflation in einer entsprechenden Sonderschau zu widmen. Die Sonderschau wird in enger Zusammenarbeit mit der INFLA-Berlin (https://www.infla-berlin.de/) ausgerichtet.

In dieser Sonderschau werden folgende Exponate gezeigt:

Titel: Aussteller:
Einführung in die Deutsche Hochinflation 1923 Harald Mürmann
Die Geschichte von INFLA-Berlin Harald Mürmann
Die letzte Portoperiode 26.-30.11.1923 Wieland Rasp
Inflationsbogen – Druck und Besonderheiten und wichtiges Hilfsmittel für die Forschung Walter Trösch